920 Kilometer trennen Krems und Höltinghausen. Mit dem Auto sind das 10 Stunden Fahrt nordwärts, mit dem Flugzeug ab Wien sind es zum Glück nur 1,5. So nah und doch ein wenig fern scheint der kleine Ort in Niedersachsen zu sein. Dort, wo die Gärten akkurat gepflegt werden, die Häuser aus Backsteinen (Klinker) und Fachwerk bestehen, es abends bis 22.30 Uhr hell ist und man sich den ganzen Tag mit „Moin“ begrüßt. Zwischen Krems und Höltinghausen scheinen Welten zu liegen. Doch bei allem, was die beiden Orte voneinander trennt, so verbindet sie noch viel mehr – nicht zuletzt die SAN Group aus Herzogenburg, die in Höltinghausen die AniCon Labor GmbH übernommen hat und diese nun in die bestehende Konzernstruktur eingliedert. Damit dies gelingt, lud die SAN Group zum Marken-Workshop mit engagierten Team-Mitgliedern vor Ort. Und weil Studio Ideenladen bereits seit drei Jahren den Konzern bei allen Marken- und Marketing-Aufgaben begleitet, durften wir bei der Organisation und Durchführung mitwirken.
Wer das Ideenladen-Team kennt, weiß, dass wir (fast) alle Frühaufsteher/innen sind. Aber Abfahrt um 6 Uhr morgens ist selbst für unsere Begriffe früh. Sehr früh. Nichtsdestotrotz standen wir – mit Schlaf in den Augen und Polsterabdrücken auf den Wangen – rechtzeitig bereit und traten unsere Reise an. Von Krems nach Wien nach Hannover nach Höltinghausen. Am frühen Nachmittag erreichten wir dann endlich unser Ziel: ANICON. Das Unternehmen hat sich in fast 20 Jahren einen herausragenden Ruf in der Veterinärdiagnostik und Lebensmittelsicherheit aufgebaut – bei der Führung durch das Firmengelände und die Laborräume fühlten wir uns deshalb ein wenig wie in einer Folge von CSI: Top-moderne Geräte, Petrischalen, Mikroskope … und nicht zuletzt weiße Kittel, die selbst die Besucher/innen tragen. Hier werden zwar keine Verbrechen aufgeklärt, aber beispielsweise die Ursache für den Tod von Nutztieren, um ihnen dann einen maßgeschneiderten Impfstoff verabreichen zu können.
Nach einer kurzen Nacht, weil es im Norden deutlich länger hell ist als in Österreich, folgte an Tag zwei der eigentliche Grund unserer Reise: der Workshop. Insgesamt zwölf Mitarbeiter/innen nahmen teil, um gemeinsam mit uns und der SAN Group an den neuen Marken zu arbeiten. Zuerst erhielten sie einen Einblick in die komplexe Markenstruktur der SAN Group, erfuhren dann den Unterschied zwischen einer Marke und einer Firma und tauchten schließlich ganz in ihre eigenen Marken ein. Dafür verorteten sie sich selbst auf verschiedenen Moodboards zu den Themen Küche, Schuhe, Zahlungsmethoden, Wohnformen, Autos und Musik und begründeten ihre Wahl. Die Ergebnisse stellten sie im Anschluss vor. Ziel war es, ein besseres Gefühl für die Marken zu erhalten und potenzielle Überschneiden zu finden. Ein produktiver Tag, der viele neue Inputs brachte.